Norwegen aber mal etwas anders…

Es geht wieder los!

Das Norwegen unser Sehnsuchtsland Nr.1 ist, ist ja schon hinlänglich bekannt…

Dieses Mal möchten wir aber die beeindruckende norwegische Fjordlandschaft von einer anderen Seite aus erleben, mal nicht mit unserem heissgeliebten Wohnmobil, sondern von der Wasserseite aus…

Wir haben mit unseren zwei Schwestern und ihren Männern, zusammen eine Kreuzfahrt gebucht mit „Mein Schiff 3“!

Für uns alle eine ganz neue Erfahrung, da wir, alle 3 Paare, eingefleischte Camper sind. Reinhards Schwester und Schwager hatten bis zum vorletzten Jahr einen Wohnwagen und Astrids Schwester und Schwager sind aktive Wohnmobilfahrer – ebenso wie wir.

Seitdem wir an unserem Tersteegen Geschwister Wochenende im Oktober letzten Jahres diesen Plan geschmiedet haben, gab es mehrfach Hindernisse, die die Durchführung bedrohlich gefährdeten…

Das letzte gravierende Hindernis kam dann an dem Mittwoch vor Reiseantritt, sprichwörtlich wie angeflogen. Astrid wurde durch einen grippalen Infekt außer Gefecht gesetzt. Dank reichlicher Medikamente haben wir es hinbekommen, dass zum Glück alle die Reise antreten konnten!

17.03.2024 Anreise nach Bremerhaven

Am Sonntag morgen ging es dann mit 2 PKW‘s vom Niederrhein aus Richtung Bremerhaven. Wir kamen sehr gut durch und verabredeten einen kurzen Zwischenstopp an einer Raststätte in der Nähe von Oldenburg.

Von dort aus ging es noch ca. 1Stunde über Land bis nach Bremerhaven. Wir waren um kurz nach 12 Uhr auf dem vorher angemieteten Parkplatz und fuhren mit einem Shuttlebus zum Hafen. Wir hatten das einchecken für zwischen 14 und 15 Uhr gebucht, waren also dementsprechend eine gute Stunde zu früh da. Wir haben die Zeit genutzt, um von der Besucherplattform einen ersten Blick auf mein Schiff zu ergattern…

Pünktlich um 14 Uhr standen wir dann in der ewig langen Schlange um endlich aufs Schiff zu kommen. Gegen 15:30 Uhr hatten wir unsere Kabine erreicht und sind erstmal zum Sicherheitstraining gegangen, dort hieß es wiederum anstellen…

Danach haben wir das Schiff erkundet und um 17:30 das Ablegemanöver verfolgt.

Das ist schon ein Wahnsinn, dieses riesen große Schiff, mit sooo vielen Menschen an Bord – wie ein Hochhaus, dass übers Wasser gleitet.

18.03.2024 Seetag

Der Montag gehört eigentlich noch mit zur Anreise, ein reiner Seetag. Wir haben uns den Tag mit verschiedenen Vorträgen und natürlich mit der Besichtigung des Schiffes vertrieben. Reinhard hat dieses mit entsprechenden Fotos dokumentiert.

19.03.2024 Ålesund

Früh morgens schellt der Wecker, wir möchten zum Sonnenaufgang an Deck sein. Ja, was soll man sagen, es ist ergreifend! Unser Traum-Urlaubsland von der See her bewundern zu dürfen, wie oft haben wir davon gesprochen. Reinhard denkt in diesen Momenten an seine Eltern, die sich diesen Traum 1982 erfüllten und uns immer begeistert von dieser Reise mit dem Schiff zum Nordkap erzählt haben.

Nach dem Frühstück geht es dann in die Altstadt von Ålesund. Wir schlendern durch die Gassen und entdecken tatsächlich auf Grund der Vorträge des vergangen Tages auch Ecken, an denen wir bisher noch nicht gewesen waren.

Ålesund ist bekannt für seine unverkennbaren Jugendstilbauten, die das Zentrum prägen, hat aber ebenfalls auch weitere Schätze, wie z.B. die im Jahre 1909 erbaute Natursteinkirche, die eine architektonische Augenweide ist.

Um 14.00 Uhr geht es dann zu einer Bus-Rundfahrt rund um Ålesund, hier werden wir von einer Reisebegleiterin über vieles Wissenswerte informiert und fahren auch ins Umland. Hier bekommen unsere Geschwister die ersten Eindrücke von diesem wundervollen Land. Wir besichtigen bei einem Spaziergang, die denkmalgeschützte aus Steinen erbaute Skodje-Brücke die sich wunderbar in die herrliche Natur inmitten des Fjords einfügt.

Die Busreise endet auf dem Aksla, dem Hausberg von Ålesund, von dem aus man einen wundervollen Blick über diese malerische Stadt hat.

Um 18 Uhr legen wir wieder ab und lassen den Abend bei einem leckeren 5-Gänge Menü ausklingen.

20.03.2024 Nordfjordeid

Heute ist der Tag, auf den wir uns schon so lange gefreut haben.

Reinhard steht wieder um 6 Uhr auf, um die Fahrt durch den Eidfjord mit dem Anlegen in Nordfjordeid bildtechnisch festzuhalten.

Wir waren ja bereits schon einmal mit unserem Wohnmobil hier und sind nun, ziemlich genau ein halbes Jahr später wieder vor Ort…

Wir nutzen wieder den Vormittag um auf eigene Faust diesen kleinen Wikingerort zu erkunden, das hatten wir im letzten Jahr nicht gemacht.

Ausflug zum Geirangerfjord

Mit dem Bus ging es dann bis Hellesylt, schon die Fahrt ist ein Erlebnis. Wir wären natürlich jetzt gerne mit dem Wohnmobil unterwegs, um überall dort anzuhalten, wo es uns gefällt. Uns packen jedes mal die schneebedeckten Berge, die langgezogenen Hochebenen und dieses spezielle Licht.

Von Hellesylt aus ging es dann per Schiff Richtung Geirangerfjord, all das vom Fjord aus zu betrachten, wo wir ansonsten nur außen herum fahren können, das war unser langgehegter Traum, der nun in Erfüllung geht. Leider war das Wetter nicht das beste aber es war trocken und trotzdem ein Erlebnis!

Auf dem Rückweg haben wir noch einen kurzen Stopp am Ljøen Aussichtspunkt gemacht, dort hat man einen traumhaften Ausblick auf den Geirangerfjord.

Auf der Rückreise wurden wir nun von einer Touristenführerin begleitet, die uns einiges über das Leben in Norwegen und auch gerade das Leben auf den alten, abgelegenen Bauernhöfen an den Fjorden berichtet hat. Wir hatten uns gewundert, wie wohl früher die Höfe oberhalb des Fjords bewirtschaftet wurden, denn Zufahrtsstraßen gab es damals noch nicht. Es musste alles per Schiff transportiert und dann den Berg hochgeschleppt werden. Auch die Kinder der Höfe gingen nicht jeden Tag in die Schule, sondern im wöchentlichen Wechsel, so dass bei mehreren Kindern immer welche zu Hause waren und auf dem Hof helfen konnten.

Zumindest haben wir jetzt eine weitere Möglichkeit gefunden, auch im Winter nach Geiranger zu kommen. Die Fähre von Hellesylt nach Geiranger scheint ebenfalls, wie die Zufahrtsstrasse über die Adlerkurven, ganzjährig geöffnet zu sein.

Gegen 18 Uhr waren wir wieder zurück auf dem Schiff und haben den Abend mit einem leckeren Menue und diversen Cocktails ausklingen lassen.

22.03.2024 Bergen

Wir wachen auf, es ist kurz vor Sonnenaufgang, schauen aus dem Fenster und es regnet nicht – dabei sind wir doch in der Regenhauptstadt Europa´s!

Reinhard eilt wieder mal auf´s Deck um Fotos zu machen, das Licht ist magisch!

Danach geht es zum Frühstück, wir wollen so schnell wie möglich los und die Stadt besichtigen, ab Mittag soll es in Bergen wieder regnen. In dieser Stadt haben wir keinen Ausflug gebucht, da der Anleger der Kreuzfahrschiffe sehr zentrumsnah ist.

Bergen ist heute die zweitgrößte Stadt Norwegens, zumindest in den touristischen Bereichen kommt uns dies überhaupt nicht so vor. Wir empfinden die Stadt als sehr beschaulich, viele kleine Gassen die fotografisch schwer auf Bild zu bringen sind. Bis 1880 war in Bergen der für Norwegen wichtigste Hafen um Handel zu betreiben und war somit die größte Stadt Norwegens. Im Januar 1916 wurde ein großer Teil der aus Holzhäusern bestehenden Stadt von einem Großbrand vernichtet. Im 19. Jahrhundert war die Krankheit Lepra in Norwegen sehr stark verbreitet und hatte die größte Dichte an Infizierten in ganz Europa. In Bergen gab es drei Leprakrankenhäuser und ein norwegischer Arzt fand 1873 hier den Erreger. Bis in die 1940 er Jahre wurden noch Leprakranke in Bergen behandelt.

Wir starten zu Fuß und verschaffen uns erstmal einen Überblick. Uns interessiert vor allem das Gebiet um den Hafen, mit den alten Holzhäusern und den angrenzenden Steinhäusern, sowie die Markthalle mit dem Fischmarkt.

Das Viertel Bryggen mit den alten Holzhäusern hat uns, wie vielen anderen auch natürlich besonders gut gefallen. Es ist phantastisch wie gut es erhalten ist, ja man kann zum Teil in den Werkstätten beobachten, wie die Restaurationen von statten gehen

Da ja für mittags Regen angekündigt ist, entscheiden wir uns mit dem Hop on Hop off Bus erst dann eine Stadtrundfahrt zu machen. Aber solange es trocken bleibt, laufen wir. Von der Busfahrt gibt es leider keine Fotos, da es die ganze Zeit über kräftig geregnet hat. Gegen Nachmittag sind wir dann klitschnaß zurück zum Schiff und haben den Abend wieder gemütlich bei einem fünf-Gänge Menue ausklingen lassen.

23.03.2024 Stavanger

Von Stavanger hatten wir vor dieser Reise die wenigsten Vorstellungen. Ein Vortrag an unserem ersten Seetag hatte uns erste Einblicke verschafft. Nach dem Besuch dieser Stadt kann man sagen, wir wurden sehr positiv überrascht. Auch dieser Ort zeichnet sich durch eine Atmosphäre aus, die sich dadurch auszeichnet, das man die Größe der Stadt nicht wahrnimmt. Bei der Einfahrt wird man vom Industriehafen begrüßt aber beim Gang in die Stadt von vielen kleinen Geschäften, bunten Gassen und ursprünglichen Wohnhäusern.

Abend´s werden wir dann wehmütig, wieder mal ein weiterer Abschied von Norwegen, wieder mal werden die letzen Bilder vom Schiff aus gemacht.

Zumindest steht eins fest: Norwegen, wir kommen auf jeden Fall gerne wieder!

Die Reise mit „Mein Schiff 3“ war ja für uns eine ganz neue Erfahrung und zwar eine sehr, sehr schöne! Wenn man uns fragen würde, ob wir so eine Kreuzfahrt empfehlen würden, würden wir dem sofort zustimmen. Sollte man uns fragen, ob wir jetzt Lust auf mehr Kreuzfahrten bekommen hätten, dann müssen wir dieses erstmal verneinen! Wir freuen uns darauf im nächsten Jahr wieder mit unserem Wohnmobil und mit Bonnie nach Norwegen zu reisen. Wir sind dann flexibler und können dort wo es uns gut gefällt so lange bleiben wie wir möchten. Die Reise mit dem Schiff ist klasse um erste Eindrücke von einem Land oder einer Stadt zu bekommen. Man hat an den jeweiligen Standorten nur eine begrenzte Zeit um „reinzuschnuppern“ und bekommt Lust auf mehr. Ansonsten wäre die Reise mit dem Schiff eine Alternative zum Wohnmobil. Man hat für eine begrenzte Zeit sein festes Zimmer und wird auf dem Schiff nach Strich und Faden verwöhnt. Der Service ist perfekt und die vielen Menschen nimmt man kaum wahr (eigentlich nur beim Einschecken) danach verlaufen sich die 2700 Passagiere und 917 Crewmitglieder auf dem Schiff. Es war eine super tolle einmalige Erfahrung!

Ein Gedanke zu “Norwegen aber mal etwas anders…

  1. Der Reisebericht mit den tollen Fotos macht Lust auf diese Norwegen-Schiffsreise, auch wenn wir bisher echte „Landratten“ sind und uns von unserem Wohnwagen nur schwer trennen könnten. Aber für einen Woche …, mal sehen.
    Danke!

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