Norwegen März / April 2022 / Teil 3

29.03.2022 Bolsøya – Rødven – Godøya – Giske

Die Nacht ist so ruhig, so gar keine Geräusche? Wir übernachten im Hafen, da hört man doch normalerweise das Klappern der Falle am Mast… Wahrscheinlich kommt es uns diese Nacht nur so ruhig vor, da vergangene Nacht der heftige Sturm mit Graupelschauern war…? Nein, als wir rausschauen sehen wir es, alles ist unter einer weißen Decke versteckt ( ca. 10cm), es hat die ganze Nacht durch geschneit!

Wir frühstücken erst gar nicht, sondern fahren los. Wir haben zum Glück die Winterreifen noch drauf aber die Schneeketten sind zu Hause geblieben. Wir haben doch nicht damit gerechnet, an der Küste sooo viel Schnee zu sehen!

Zum Glück sind die Straßen frei, wir können gut fahren. Also zurück auf die 64 und weiter. Unser erstes Ziel ist die Stabkirche in Rødven.

Die 64 führt uns um einen Arm des Romsdalsfjord herum. Eine wunderschöne Strecke, dabei findet ein stetiger Wechsel von Sonne und Schnee statt. Wir versuchen einen Platz zu finden um endlich zu frühstücken, aber rechts und links der Straße liegt der Schnee so hoch, dass wir nicht erkennen können wie der Untergrund beschaffen ist. In Andalsnes verlassen wir um 12 Uhr die Hauptstraße und finden einen sonnigen Parkplatz zum verspäteten Frühstück.

Frisch gestärkt geht es erst weiter über die E136, später über die E39 zurück in Richtung Ålesund. Hier passieren wir eine Hochebene mit einem kleinen Skigebiet. Wir legen hier nochmal bei strahlendem Sonnenschein eine Kaffeepause ein.

Bei der Weiterfahrt fängt es plötzlich wieder richtig an zu schneien. Kurz vor Ålesund biegen wir ab auf die 658 in Richtung Hovland und weiter auf die Insel Godøya. Am Leuchtturm von Alnes stellen wir unser Wohnmobil ab. Astrid backt im Omnia einen Schokoladenkuchen.

Gegen späten Nachmittag suchen wir uns auf der Nachbarinsel Giske einen Platz für die Nacht.

Wir stehen auf dem Parkplatz einer Firma. Keiner beschwert sich oder scheucht uns weg. Gegen Abend verziehen sich doch tatsächlich auch die Wolken, der Himmel reißt auf und unsere Nordlichter App vermeldet, dass die Chance auf Nordlichter steigt!!!! Juchu, gegen 23 Uhr ist es dann tatsächlich so weit! Wir sehen unsere ersten Nordlichter!!!

Reinhard positioniert sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt am Ufer, Astrid und Bonnie verfolgen das ganze Spektakel vom Wohnmobil aus. Teilweise sind die Lichttänze mit bloßem Auge nur zu erahnen, durch die Linse der Kamera nimmt das ganze aber Struktur an.

Gegen Mitternacht ist das Naturschauspiel vorbei. Wir befanden uns leider nur am südlichsten Zipfel des Theaters. Wären wir noch in der Nähe von der Atlantik Straße gewesen, wären die Aufnahmen wahrscheinlich noch spektakulärer ausgefallen… trotz allem ist die Freude groß, die Nordlichter mal gesehen und erlebt zu haben.

30.03.2022 Giske – Runde

Wir räumen extra früh unseren Übernachtungsplatz und planen weiter auf die Vogelinsel Runde zu fahren. Das klappt alles auch sehr gut, wir müssen wieder ein paar sehr enge Straßen und Tunnel passieren sowie einige äußert ausgefallene und enge Brücken überqueren.

Gegen Mittag kommen wir auf dem Goksøyr Campingplatz an und sind die einzigen Gäste zu dieser Jahreszeit.

Wir werden vom Inhaber freundlich und herzlich auf Deutsch empfangen. Es wird extra für uns das Sanitärgebäude geheizt! Er gibt uns ferner Tipps, welchen Weg wir zu den seltenen Vögeln einschlagen sollen und weist uns darauf hin, dass um 15 Uhr das nächste Schneegebiet auf die Insel trifft. Also nichts wie los und er behält damit Recht…

Vom Campingplatz aus geht der Weg erstmal sehr steil hinauf. Auf der Höhe ist er gut begehbar und relativ gut ausgeschildert. Leider lassen sich die seltenen Vögel nicht sehen, vielleicht liegt es an den dicken Wolken die immer näher auf uns zukommen. Wir gehen zurück zum Campingplatz und erreichen pünktlich mit dem einsetzenden Schneefall unser Wohnmobil. Perfektes Timing!!!

Gegen Abend kochen wir Lachs im Omnia auf Paprika, Zwiebel, Tomaten und Knoblauch, dazu gibt es Reis und Salat. Sehr, sehr lecker hier der Fisch!😋 Im Urlaub kommen wir doch tatsächlich mal dazu, mindestens einmal die Woche Fisch zu essen…

31.03.2022 Runde – Westkapp – Leikanger

Wir wachen um 8:30 Uhr auf uns es hat richtig viel geschneit! Astrid geht mit Bonnie raus und dreht eine kleine Morgenrunde und fotografiert das sich nähernde nächste Schneegebiet.

Wir sind begeistert von der Freundlichkeit der Campingplatz Betreiber. Sie haben uns sogar den Weg zu den Sanitäranlagen freigeschaufelt.

Gegen 11 Uhr setzen wir unsere Fahrt fort. Es geht zurück über die einspurige Brücke und weiter über die engen Straßen, bis plötzlich ein lauter Knall uns signalisiert, dass der Abstand zu dem uns entgegen kommenden Wagen doch etwas zu eng war. Unser Außenspiegel auf der Fahrerseite hat es erwischt. Schitte und das entgegen gekommene Auto ist einfach weitergefahren. Zum Glück ist der obere Spiegel noch voll funktionstüchtig.

Nach dem Schreck und einer Kaffeepause fahren wir weiter in Richtung Westkapp. Wir suchen ein Plätzchen, möglichst weit westlich mit Blick in Richtung Norden, da für heute Abend die Prognosen Nordlichter zu sehen sehr positiv sind.

Allerdings gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Stellplatz für die Nacht etwas schwieriger als gedacht. Unser Plan auf den Wohnmobilstellplatz am Westkapp zu fahren ist zwar vom Prinzip sehr gut aber leider nicht umsetzbar, da die sehr enge und sehr steile Straße ab einer gewissen Höhe zugeschneit und ohne Schneeketten nicht mehr befahrbar ist. Wir müssen also auf der engen, steilen Straße drehen ( mit durchdrehenden Reifen) und zurück fahren. Den traumhaften Blick konnten wir nicht so ganz genießen…

Astrid hat auch ein Video gedreht, dass wir mal einpflegen müssen, wenn wir irgendwo kostenloses WLAN haben…

Hier das versprochene Video

Es gibt immer wieder verschiedene schöne Parkplätze und Stellplätze die uns abseits der Straße angezeigt werden, leider sind die meisten zur Zeit nicht befahrbar, da zugeschneit. Wir haben nicht den Mut mit dem Womo in den Tiefschnee hineinzufahren, erstens wissen wir nicht was unter dem Schnee ist und zweitens haben wir keine Schneeketten zur Sicherheit dabei. Nach langem Suchen, finden wir einen schmalen Schotterweg, wir parken rückwärts ein, mit Blick gen Norden, in voller Erwartung auf die Nordlichter…

Wir kochen etwas leckeres zum Abendessen und genießen den Abend. Mit Einbruch der Dunkelheit stellen sich jedoch keine Nordlichter ein, wir fahren leicht gefrustet gegen Mitternacht weiter ins Dorf und übernachten auf einem Parkplatz.

01.04.2022 Leikanger – Raudeberg

Reinhard dreht am morgen eine Kurze Runde in Leikanger, wir brechen dann auf, um uns für das Frühstück einen schöneren Stellplatz zu suchen. Diesen finden wir in Selje, am Strand kann Bonnie toben und ihre Unterordung trainieren. Nach Frühstück und kurzem Einkauf begeben wir uns wieder auf die jagt nach einem, nein nach dem perfekten Platz für Polarlichtfotos. In den einen verlieben wir uns schon beim ersten Anblick, den Strand im Dorf Refviksanden

Wir wollen uns aber auch noch den Leuchtturm von Kråkenes anschauen, der Weg dorthin ist atemberaubend, leider ist der Weg dorthin zum Teil wieder mal sehr verschneit, bzw. zu verschneit. Wir kehren an einem günstigen Punkt wieder um, halten an einem kleinen Parkplatz in den Bergen und trinken dort einen weiteren Kaffee

Wir fahren wieder zu unserem Traumstrand und genießen dort den Abend. Bonnie tobt nach Herzenslust über den Strand, während wir über den selben schlendern. Nach dem anschließenden Abendessen und Spieleabend (ja Reinhard hat gespielt!) warten wir gespannt auf die Polarlichter. Leider kommen die ersten Wolken zu früh und so ist von den Polarlichtern nicht viel zu sehen.

02.04.2022 Raudeberg – Stongasundet

Leider verschlechtert sich das Wetter und wir beschließen weiter Richtung Süden zu fahren, vorher macht Reinhard noch eine ausgiebige Runde mit Bonnie. Der Stellplatz am Strand von Raudeberg – Refviksanden ist wirklich sehr gut für uns Hundebesitzer geeignet.

Blick auf Bremanger

Auf dem Weg in Richtung Süden fahren wir nach Kalvåg, einem kleinen Fischerort auf der Insel Frøya. Dort genießen wir die Atmosphäre bei einem Kaffee um danach die Reise fortzusetzen.

Das Wetter verschlechtert sich zunehmend und am Abend finden wir einen wunderschönen einsam gelegenen Stellplatz, der allerdings auch seine Tücken hat, wie wir am nächsten morgen festellen werden.

2 Gedanken zu “Norwegen März / April 2022 / Teil 3

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